Ein typischer fünftägiger Trainingskurs (TK) der Fliegerstaffel 19

Der Wochenplan

Zeit

Mo

Di

Mi

Do

Fr


0700-0800--- <-- Meteo-/Einsatzbriefing, Vorbereitung Flugdienst (*1) -->
0800-1200Eintrittsrapport <-- Briefings / Flugdienst / Debriefings (*2) -->
1200-1245 <-- Mittagessen -->
1245-1700 <-- Briefings / Flugdienst / Debriefings (*2) -->
1700-1800 <-- Tagesrapport -->
nach 1800Rapport/Theorie (*1)Sport(*3)TheorieSport(*3)Entlassung

Erläuterungen

(*1) Den Vorbereitungsarbeiten sowie den administrativen Arbeiten können im Verlauf des kurzen TK's nicht viel Zeit zur Verfügung gestellt werden, weshalb ein grosser Teil davon im Vorfeld des TK's oder im Nachinhein erledigt werden muss. Jeder Pilot hat zu Beginn des Kurses stets auf dem aktuellsten Stand (bezüglich Reglementen, Verfahren und dem Flugzeug an sich) zu sein.

(*2) Der eigentliche Flugdienst nimmt den grössten Teil der Kurszeit ein. Jeder Pilot bewältigt dabei durchschnittlich zwischen zwei bis vier Einsätze pro Tag. Die verbleibende Zeit, sofern überhaupt welche vorhanden ist, wird für das Selbststudium für die laufende, weitere Ausbildung, der Vorbereitung von folgenden Übungen oder von Theorievorträgen eingesetzt.

(*3) Sport gehört zu einem wichtigen Bestandteil eines TK's, sowohl in körperlicher wie auch in psychischer Hinsicht. Neben individueller sportlicher Betätigung wie Laufen oder Biken gehören hier auch Mannschaftsspiele wie Fussball dazu.

Ablauf eines Einsatzes

Zeitlicher Ablauf zur Durchführung eines typischen Trainings-Lufkampfauftrages für eine Patrouille Tiger F5.

Zeit

Handlung

Beschreibung


0' Briefing Gegenpartei Der Verbandsführer der befehlenden Partei teilt dem Verbandsführer der gegnerischen Partei seine Absichten in Form einer Befehlsausgabe mit.
5' Briefing Jägerleitoffizier Der Verbandsführer erläutert dem IND ("interception director", Jägerleitoffizier am Bodenradar) seine genauen Absichten der Übung. Dabei sind in der Regel auch die übrigen Verbandsmitglieder anwesend.
10' Internes Briefing Der Verbandsführer bespricht mit den übrigen Verbandsmitgliedern die kommende Übung und teilt seine Absichten betreffend der anzuwendenden Taktik mit. Zusätzlich wird der elektronische Flugplan vorbereitet.
20' Ausrüstung zum Flug Es werden nun die Schwimmweste und der Fallschirm angezogen sowie das übrige Material wie beispielsweise der Helm bereitgestellt.
25' Flugdienstleitung In der Flugdienstleitung die aktuellsten Informationen in Bezug auf die Wettersituation sowie die Ausweichflugplätze und sonstige Besonderheiten eingeholt. Der Flugdienstleiter bewilligt elektronisch den Flugplan.
30' Übernahme des Flugzeuges Mit dem Flugzeugwart wird der Zustand des Flugzeuges und seine Konfiguration, insbesondere die Treibstoffmenge und die Bewaffnung, kontrolliert und das Cockpit bestiegen. Mit Hilfe des Flugzeugwartes wird das Gurtzeug angelegt und der Übernahmecheck durchgeführt. Anschliessend wird die Checkliste durchgegangen und die Triebwerke mit Hilfe der Flugzeugwarte mittels eines externen Anlassaggregates gestartet.
40' Verbindungsaufnahme Der Verbandsführer nimmt Funkkontakt mit seinen Vebandsmitgliedern in den anderen Flugzeugen auf und erbittet anschliessend die Rollfreigabe beim Kontrollturm.
45' Start Der Verband startet in der Regel in Zweierformation (Patrouille) und fliegt gemäss den Weisungen des Kontrollturmes und anschliessend des IND´s in den zugewiesenen Arbeitsraum.
50' Beginn der Übung Nach der Kontaktaufnahme mit der Gegenpartei und der Erstellung der gebrieften Ausgangsformation am besprochenen Ausgangspunkt wird die Übung über Funk gestartet.
80' Ende der Übung Die Übung wird im Normalfall bei Erreichen der definierten Reststandmenge an Flugpetrol oder nach dem Erreichen des Auftragszieles beendet. Die Verbände schliessen danach wie im Briefing oder per Funkt besprochen zusammen und fliegen an ihren jeweiligen Heimflugplatz zurück. Dies erfolgt bei schönem Wetter unter Sichtflugbedingungen oder bei schlechtem Wetter mit Unterstützung des IND´s und anschliessend der Flugsicherungsorgane des Flugplatzes im Instrumentenflug.
90' Landung Die Landung erfolgt entweder einzeln oder in Patrouille auf dem Heimflugplatz. Eine Flugzeit von ca. 45 Minuten ist typisch für eine solche Luftkampfübung. Bei komplexeren Szenarien mit mehr Flugzeugen kann diese auf eine knappe Stunde ansteigen (dann in der Regel allerdings mit Zusatztank).
95' Abgabe des Flugzeuges Das Flugzeug wird dem Flugzeugwart unter Mitteilung von allfälligen Störungen zurückgegeben und anschliessend die Ausrüstung wieder deponiert.
105' Internes Debriefing Zuerst wird der vergangene Flug innerhalb des Verbandes unter Leitung des Verbandsführers besprochen. Dabei wird insbesondere die Erfüllung des Auftrages und das Erreichen der vorher definierten Ziele festgestellt und Erfolg oder Misserfolg der Taktik besprochen. Ein entsprechendes Feedback wird anschliessend ebenfalls dem IND telefonisch mitgeteilt, ausser dies sei schon beim Rückflug über Funk erfolgt.
110' Debriefing mit Gegner Der Verbandsführer bespricht den Ablauf der Übung nun mit dem Verbandsführer der Gegenpartei. Wenn möglich sind dabei die übrigen Verbandsmitglieder ebenfalls anwesend. Diese Besprechung erfolgt "face to face" oder aber via Telefonkonferenz. Zusätzlich kommt das System "MUTACTS" zum Einsatz. Dieses zeichnet eine Vielzahl flugspezifischer Parameter auf und ermöglicht es, alle Flugbahnen nachträglich am Computer bildlich darzustellen, um sämtliche Übungsphasen fundiert und im Detail analysieren zu können.
120' Ende des Einsatzes Ein Einsatz vom ersten Briefing bis zum Abschluss des Debriefings dauert für den Verbandsführer in der Regel ca. 2 Stunden! Bei einfacheren, standardisierten Übungen können die Zeiten für die Briefings und Debriefings kürzer ausfallen, während bei grösseren Übungen mit mehr Flugzeugen und mehreren Parteien entsprechend mehr Zeit benötigt wird.

FLY LIKE HELL Productions, Fliegerstaffel 19, 2007. Alle Rechte vorbehalten.